STERN CRIME - Magazin für wahre Verbrechen & echte Krimis - [STERN CRIME]

Editorial Wissen…

Das Ende!

…ist Macht. Das gilt auch bei Kriminalfällen. Um einen Mörder zu fassen, muss die Polizei Wissen über ihn erlangen; solange ihr das nicht gelingt, bleibt sie machtlos. Das Ohnmachtsgefühl von Angehörigen wächst, wenn sie sich nicht erklären können, warum sie ihre Liebsten verloren haben und wer dafür Verantwortung trägt. Täter wiederum genießen oft die Macht, die ihnen ihr Wissen beschert. Brandstifter beispielsweise beobachten gern die Löscharbeiten und freuen sich daran, dass niemand versteht, wie es zur Katastrophe kam. Serienkiller sammeln stolz Zeitungsartikel, in denen gerätselt wird, ob die von ihnen entführten Frauen noch leben oder tot sind. Nur einer kennt die Antwort: der Mörder selbst. Besonders perfide wird dieses Spiel, wenn bereits überführte Täter darüber schweigen, ob sie noch andere Verbrechen begangen haben. Oft geht es ihnen dabei nicht um die Angst vor einer zusätzlichen Strafe. Denn wer bereits zu lebenslanger Haft mit Sicherungsverwahrung verurteilt wurde, hat im Grunde nichts mehr zu verlieren, wenn er weitere Morde gesteht. Den Angehörigen könnte er damit Gewissheit verschaffen, aber solange er schweigt, bekommt er Aufmerksamkeit – und behält Macht. Nur er selbst weiß, was er weiß: Dieser Satz gilt auch für den Mann, mit dem sich unser Autor Jan Rübel befasst hat. Der zweifache Kindermörder Marc Hoffmann soll laut Polizei wiederholt angedeutet haben, dass es noch weitere Opfer geben könnte. Doch gestanden hat er nichts. Es ist unklar, ob er etwas zurückhält. Denn was in den Köpfen von Tätern vorgeht, kann niemand sagen. Wohl aber, was das Andeuten und Schweigen bei Ermittlern und Hinterbliebenen auslöst. Rübel reiste für uns durchs Land, um Menschen zu treffen, die sich Antworten von Hoffmann erhoffen – und keine bekommen. Für sie ist die Ungewissheit kein Spiel, sondern eine Qual. Lesen Sie die bewegende Geschichte auf Seite 114.Das gilt auch bei Kriminalfällen. Um einen Mörder zu fassen, muss die Polizei Wissen über ihn erlangen; solange ihr das nicht gelingt, bleibt sie machtlos. Das Ohnmachtsgefühl von Angehörigen wächst, wenn sie sich nicht erklären können, warum sie ihre Liebsten verloren haben und wer dafür Verantwortung trägt. Täter wiederum genießen oft die Macht, die ihnen ihr Wissen beschert. Brandstifter beispielsweise beobachten gern die Löscharbeiten und freuen sich daran, dass niemand versteht, wie es zur Katastrophe kam. Serienkiller sammeln stolz Zeitungsartikel, in denen gerätselt wird, ob die von ihnen entführten Frauen nochleben oder tot sind. Nur einer kennt die Antwort: der Mörder selbst. Besonders perfide wird dieses Spiel, wenn bereits überführte Täter darüber schweigen, ob sie noch andere Verbrechen begangen haben. Oft geht es ihnen dabei nicht um die Angst vor einer zusätzlichen Strafe. Denn wer bereits zu lebenslanger Haft mit Sicherungsverwahrung verurteilt wurde, hat im Grunde nichts mehr zu verlieren, wenn er weitere Morde gesteht. Den Angehörigen könnte er damit Gewissheit verschaffen, aber solange er schweigt, bekommt er Aufmerksamkeit – und behält Macht. Nur er selbst weiß, was er weiß: Dieser Satz gilt auch für den Mann, mit dem sich unser Autor Jan Rübel befasst hat. Der zweifache Kindermörder Marc Hoffmann soll laut Polizei wiederholt angedeutet haben, dass es noch weitere Opfer geben könnte. Doch gestanden hat er nichts. Es ist unklar, ob er etwas zurückhält. Denn was in den Köpfen von Tätern vorgeht, kann niemand sagen. Wohl aber, was das Andeuten und Schweigen bei Ermittlern und Hinterbliebenen auslöst. Rübel reiste für uns durchs Land, um Menschen zu treffen, die sich Antworten von Hoffmann erhoffen – und keine bekommen. Für sie ist die Ungewissheit kein Spiel, sondern eine Qual. Lesen Sie die bewegende Geschichte auf Seite 114.